Ausstellung zum 25. Jahrestag der Grenzöffnung.
Als die Grenze zwischen “West- und Ostdeutschland” verschwand, bedeutete das für viele nicht nur neue Freiheit, sondern auch große persönliche Umwälzungen, Wirren, Unsicherheiten und Orientierungslosigkeiten. So auch für die Grenzhunde, die als Diensthunde auf der Ostseite der innerdeutschen Grenze eingesetzt waren und nach dem Mauerfall nutz- und arbeitslos wurden.
Rund sechstausendfünfhundert Hunde lebten als Wach-, Spür- und Schutzhunde an der Grenze auf dem Staatsgebiet der ehemaligen DDR. Etwa dreitausend von ihnen waren Deutsche Schäferhunde. Die Wachhunde lebten entweder in Gehegen oder einzeln an Laufdrähten oder Laufketten. Auch wenn es nicht verbürgt ist, ob sie tatsächlich “scharf” gemacht wurden, so reichte allein diese Haltung um die Hunde misstrauische und böse werden zu lassen. Ihre Ernährung war schlecht bis ordentlich. Da sie von Grenzabschnittssoldaten versorgt wurden, gab es entsprechende Unterschiede. Menschliche Zuneigung war sicher die seltene Ausnahme.
Nach dem Wegfall der Grenze wurden rund zweieinhalbtausend dieser Hunde in den Westen gebracht. Weltweit gab es Interesse an den Hunden: als billige Versuchshunde, als Familienhunde (was selten funktionierte), als zukünftige Diensthunde (auch um sie an einer anderen Staatsgrenze laufen zu lassen) und sogar als Hunde für den Verzehr.